Das ursprüngliche Goathemala war einst das Zentrum der alten Zivilisation der Maya. Zahlreiche Ruinen zeugen von der indianischen Geschichte des Landes. Durch westliche Hilfe konnten einige Maya-Städte im Westen des Landes freigelegt werden. Der Hauptteil der unzähligen Ruinen schlummert aber weiterhin im Verborgenen. Die wichtigste Ruine ist Tikal. Eine weitere bekannte ist Cival. Heute sind die Maya-Ruinen eine wichtige touristische Attraktion.
1524 eroberten die Spanier das Land. 1821 kam es zur Unabhängigkeitserklärung. Bis dahin war Guatemala eine spanische Kolonie. 1823 wurde das Land Mitglied der Konföderation Zentralamerikas. 1831 trat Guatemala wegen Geldmangel große Teile des Landes an die Briten ab. Dieses Gebiet trägt heute den Namen Belize. Erst 1840 wurde Guatemala ein unabhängiger Staat.
Zwischen 1841 und 1871 war ein konservatives Regime an der Macht, dessen Ziel eine wirtschaftliche Modernisierung war. Danach wurde bis 1944 diese Modernisierung forciert. Hauptsächlich wurden Bananen und Kaffee großflächig angebaut.
Guatemala wurde Anfang des 20. Jahrhundert bis 1944 von unterschiedlichen Militärdiktaturen geführt. Erst Präsident Juan José Arévalo leitete demokratische Reformen ein. In der Oktoberrevolution wurde Diktator Jorge Ubico gestürzt und der Weg für ein neues Guatemala geebnet. Präsident Arévalo implementierte einen Arbeiterkodex und die Pressefreiheit.
1954 initiierte die USA eine Hetzkampagne gegen Guatemala. Zuerst dachte man, die Unites Fruit Company intervenierte dies. Mittlerweile geht man aber davon aus, dass im Rahmen der Truman-Doktrin eine kommunistische Gefahr aus Zentralamerika klein gehalten werden sollte. Im gleichen Jahr wurde daher Präsident Arbenz gestürzt. Ihm folgte Diktator Carlos Castillo Armas. Dieser machte alle Sozial- und Agrarreformen rückgängig. 1957 wurde er ermordet. Diktator Ydígoras ersetze ihn. Auch er wird für Gewalt und Morde verantwortlich gemacht.
Von 1960 bis 1996 herrschte Bürgerkrieg in Guatemala, worunter die indige Bevölkerung sehr stark litt. Die Regierung wehrte sich gegen die Guerillabewegung. Mehr als 200 000 Menschen starben und über eine Millionen flohen in umliegende Länder.
1986 wurde Guatemala zur Präsidialrepublik. Erst 1996 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet, der den Konflikt offiziell beendete. Erst spät konnte man sich zu einem Schuldeingeständnis durchringen. Die indige Bevölkerung litt zuvor stark. Dennoch leben immer noch mehr als 80 Prozent unter der Armutsgrenze. Guatemala befindet sich aber auf dem Weg zu einem demokratischen Staat mit multikulturellen Wurzeln.
Heute kommt es häufig zu Konflikten zwischen der Regierung und Drogenkartellen.